×
Van Dam Estates: GIPE-zertifizierter Immobilienmakler in Südspanien

Elches einzigartiges Mysterienspiel

Elches einzigartiges Mysterienspiel - Van Dam Estates
16 Juli 2026 Autor: Remco van Drie

Das Mysterienspiel in Elche nimmt unter den zahlreichen Feierlichkeiten und Festen religiösen Ursprungs in Spanien einen einzigartigen Platz ein. Nirgendwo im Land gibt es eine jährliche Veranstaltung, die damit vergleichbar wäre. Die Aufführung beschäftigt sich mit der Himmelfahrt Mariens. Fast alles an dem Mysterienspiel widersetzt sich den Regeln der zeitgenössischen Theateraufführung. Das Stück hat seinen Ursprung im Mittelalter. Und auch die Art der Aufführung hält hartnäckig an den ursprünglichen Vorstellungen fest, wie man die Aufmerksamkeit des Publikums am besten fesseln kann. Dies macht das Mysterienspiel einerseits erfrischend authentisch, andererseits dürfte es für manche schwer sein, es in die heutige Zeit einzuordnen.
Erste Belege für eine Aufführung stammen aus dem 15. Jahrhundert. Als Inspiration dienten die liturgischen Dramen des mittelalterlichen Europas. Ausgangspunkt war, der größtenteils analphabetischen Bevölkerung religiöse Geschichten durch Theateraufführungen zugänglich zu machen. Dies geschah mit Musikformen, die weitgehend außer Gebrauch geraten sind. Auch heute noch sind die Melodien tief im Stil der Renaissance und des Barock verwurzelt. Darüber hinaus stehen die Stilformen Monotonie und Polyphonie im Mittelpunkt. Das erste ist ein einstimmiges Lied, in dem der Text in erzählender Weise gesungen wird. Polyphonie ist viel komplexer. Man kann es als Gesang charakterisieren, bei dem mehrere Melodien gleichzeitig von den verschiedenen Stimmregistern gesungen werden: Sopran, Tenor, Alt und Bass. Und um die Authentizität abzurunden, wird alles in der valencianischen Sprache gemacht.
Das Mysterienspiel wird jedes Jahr am 14. und 15. August in der Basilika von Elche aufgeführt. Die drei Tage davor sind für Proben reserviert, für die Karten verkauft werden. Der Eintritt zum Mysterienspiel ist frei. Es gilt: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Es gibt einen Chor aus Erwachsenen und einen aus Kindern. Der letzte Chor stellt die Jungfrau Maria und die Engel dar. Die anderen Hauptfiguren sind die Apostel.
Am ersten Tag dreht sich alles um Marias letzte Tage auf Erden, einschließlich ihrer Bitte, in den Himmel aufzusteigen. Am letzten Tag werden ihr Tod und ihre Himmelfahrt dargestellt und besungen.
Auch optisch ist es spektakulär. Ein großes, hoch oben in der Basilika gespanntes Leinentuch symbolisiert die Trennung zwischen Erde und Himmel. Dank mechanischer Raffinesse kann die Himmelfahrt glaubwürdig dargestellt werden.
Wie bereits erwähnt, ist nichts mit dem Mystery Play vergleichbar. Für Menschen mit gutem Einfühlungsvermögen kann es (trotz der Sprachbeschränkung) ein unvergessliches Ereignis sein.